Erziehungswissenschaft

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Aktuell unterrichten Walter Abt und Vera Lindges das Fach Pädagogik.

Das Fach Erziehungswissenschaft hat bereits eine lange Tradition am Gymnasium St. Wolfhelm und wird gerne von unseren Schülerinnen und Schülern in der Sekundarstufe II gewählt. Inhalt des Faches ist, wie der Name schon sagt, die Erziehung – aber nicht nur. Es geht auch um die Entwicklung des Menschen von seiner Kindheit an bis zum Erwachsenenalter, wobei der Focus auf dem Jugendalter (Adoleszenz) liegt. Für die Schüler ist es interessant zu sehen, wo Parallelen ihrer eigenen Entwicklung zu den unterschiedlichen Theorien zu finden sind, wie sie sich doch ganz individuell entwickeln und zu fast erwachsenen Persönlichkeitengeworden sind.

Ob es nun Sigmund Freud mit seinem Psychischen Apparat oder Erik Erikson mit seinem Stufenmodell ist, ob es die Pädagogik von Maria Montessori oder die Konstruktion der Identität im Jugendalter nach Klaus Hurrelmann ist, im Fach Erziehungswissenschaft geht man, wie der Name weiterhin vermuten lässt, wissenschaftlich und methodisch an die jeweiligen Themen der menschlichen Entwicklung und Sozialisation heran und lernt unter Anleitung sich eigenständig in Themen einzuarbeiten, so wie es für das Arbeiten an den Universitäten obligatorisch ist.

In keinem anderen Fach können die Schüler so viel über sich selbst erfahren und so viel für ihre persönliche Zukunft lernen. Denn mit Zunahme immer kleinerer oder Patchwork- Familien erleben immer weniger Kinder, wie Erziehung funktioniert, was sie bedeutet, wie sich Menschen entwickeln und welche Konsequenzen Fehler in der Erziehung nach sich ziehen können. (…)

Inhaltliche Schwerpunkte im Fach Erziehungswissenschaft

EF

Erziehungssituation und Erziehungsprozesse

  • Das Individuum im Erziehungsprozess
  • Erziehungsverhalten und Legitimation von Erziehungspraktiken
  • Erziehung in verschiedenen historischen und kulturellen Kontexten

Lernen und Entwicklung

  • Beobachtung, Beschreibung und Analyse von Kontexten
  • Entwicklungs- und Lernprozesse
  • Beeinflussung von Lernprozessen und Selbststeuerung des Lernens

Q1

Entwicklung und Sozialisation in der Kindheit

  • Pädagogisches Denken und Handeln auf der Grundlage der Modelle psychosexueller und psychosozialer Entwicklung im Kindesalter von Freud und Erikson
  • Pädagogisches Denken und Handeln auf der Grundlage des Modells der kognitiven Entwicklung von Piaget
  • Pädagogisches Denken und Handeln auf der Grundlage eines Verständnisses von Sozialisation als Rollenlernen: George Herbert Mead
  • Montessoripädagogik als anthropologisch begründetes elementarpädagogisches Modell

Im Leistungskurs zusätzlich

  • Förderung kindlicher Bildungsprozesse: Sprachentwicklung und Bedeutung des Spiels u.a. nach Gerd E. Schäfer

Entwicklung, Sozialisation und Identität im Jugend- und Erwachsenenalter

  • Pädagogisches Denken und Handeln auf der Grundlage von Theorien zur Entwicklung im Jugend- und Erwachsenenalter: Erikson und Hurrelmann
  • Pädagogische Handlungsmöglichkeiten bei Gewalt auf der Grundlage unterschiedlicher Ansätze zu ihrer Erklärung (u.a. Heitmeyer; Rauchfleisch)

Im Leistungskurs zusätzlich

  • Möglichkeiten und Grenzen der pädagogischen Förderung von Entwicklungsprozessen aus systemischer Sicht: Stierlin.

Normen und Ziele in der Erziehung

  • Erziehung im Nationalsozialismus als Beispiel für die Interdependenzen von Erziehung, Gesellschaft und Politik
  • Moralische und demokratische Erziehung im Anschluss an das Konzept von Kohlberg
  • Bedeutung von Schule für die Fortentwicklung einer demokratischen Gesellschaft: bildungs- und schultheoretische Perspektiven als Reaktion auf PISA

Im Leistungskurs zusätzlich

  • Interkulturelle Erziehung und Bildung: Nieke

Q2

Identität

  • Entstehung und pädagogische Förderung von Identität und Mündigkeit (u.a. Krappmann)

Unterschiede zwischen Grund- und Leistungskursen

Im Grundkursfach sollen die Aufgaben den Nachweis über eine fundierte und differenzierte erziehungswissenschaftliche Grundbildung (auch Basis- oder Orientierungswissen) für die Studier- und Berufsfähigkeit ermöglichen. Im Leistungskursfach sollen die Aufgaben Erkenntnisse darüber erbringen, dass ein über die Grundbildung hinausgehendes vertieftes und detaillierteres Wissen in den inhaltlich und methodisch bestimmten Kompetenzbereichen erworben wurde und dass über ein größeres Maß an Eigenständigkeit und Reflexion beim fachlichen Arbeiten und Anwenden fachlicher Methoden verfügt wird.

Quelle: http://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/abitur-gost

Links zu weiteren Informationen der Fachgruppe:

  1. Leistungskonzept mündlicher Mitarbeit, Sek. II
  2. Leistungskonzept schriftlicher Mitarbeit, Sek. II